Klarer Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Anteil an selbstständigen Wissensarbeitern
Das Ergebnis ist eindeutig: Der Anteil an Wissensarbeiter zeigt einen signifikant positiven Zusammenhang mit der Höhe des Wirtschaftswachstums. Berücksichtigt wurden wissensintensive Dienstleistungen („KIS – Knowledge Intensive Services“), zu denen u. a. Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Werbung und Marktforschung, sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten, IT-Dienstleistungen, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung zählen. Auch „Hightech Verarbeitendes Gewerbe“ (HTM) wurde betrachtet. Besonders signifikant ist der positive Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum im Bereich Hightech und Hightech wissensintensive Dienstleistungen, zu denen IT-Dienstleistungen zählen.
Wie kommt dieser positive Effekt zustande? Es geht dabei nicht alleine um die höhere Produktivität des einzelnen selbstständigen Wissensarbeiters, sondern auch den produktivitätssteigernden Effekt, den er bzw. sie auf andere hat: Durch den Transfer von Wissen in das beauftragende Unternehmen, das Entwickeln neuer Ideen durch eine objektivere Sicht auf die Herausforderungen (keine „Betriebsblindheit“), das Einbringen hilfreicher Kontakte, Vorwissen und Erfahrung aus Projekten in anderen Unternehmen sowie fundiertes, im Unternehmen nicht vorhandenes Spezialwissen.
Interessanterweise gilt der positive Zusammenhang mit dem Wachstum nicht für alle Selbstständigen. Wenn man Branchen wie Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk, Transport oder Landwirtschaft einrechnet, wird der Zusammenhang leicht negativ – man kann hier nur darüber spekulieren, dass größere Unternehmen in diesen Bereichen Wettbewerbsvorteile haben.